Bewegender Kinoabend in Schoningen:

Die „Macher“ des Gesundheitstages und vom Kinoabend: Corinna Engelke (Koordinatorin der Gesundheitsregion Göttingen) und Jörg Grabowsky (Pressesprecher Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.)
Uslar Am vergangenen Sonntag erlebten rund 50 Gäste in der Turnhalle des SC Schoningen ein ganz besonderes Kino-Event. Die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen mit dem Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen und das Albert-Schweitzer-Familienwerk luden zur Vorführung des dokumentarischen Roadmovies „Expedition Depression“ ein – ein Film, der Mut macht und Hoffnung schenkt. Corinna Engelke (Koordinatorin der Gesundheitsregion Göttingen) und Jörg Grabowsky (Pressesprecher Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.) eröffneten den Abend.
„Wir zeigen diesen Film nun schon zum vierten Mal in Südniedersachsen, weil wir darüber Gefühle greifbarer und verständlicher machen können. Er bildet eine sehr gute Möglichkeit, sich über die Erkrankung zu informieren und sich offen damit auseinanderzusetzen“, so Corinna Engelke.
Eine Reise durch Deutschland – und durch das eigene Innenleben
Fünf junge Erwachsene zwischen 20 und 35 Jahren, alle selbst von Depression betroffen, begaben sich auf eine zweiwöchige Expedition quer durch Deutschland. Sie besuchten eine Kinder- und Jugendpsychiatrie, wanderten in den Alpen und führten offene Gespräche über ihre Erfahrungen mit der Erkrankung. Entstanden ist ein authentischer Film von Michaela Kirst und Axel Schmidt.
Kinoatmosphäre mit Herz
Für den Abend verwandelte sich die Turnhalle in einen gemütlichen Kinosaal – mit farbenfroher Beleuchtung, Großbildleinwand, Popcorn und Kaffeehaus-Flair. Trotz des ernsten Themas sorgten Humor und Leichtigkeit im Film für eine positive, hoffnungsvolle Stimmung. Viele Gäste waren überrascht, wie viel Lebensfreude und Zuversicht die Protagonistinnen und Protagonisten ausstrahlten.
Stimmen und Austausch
Moderiert vom gut aufgelegten Jörg Grabowsky standen Expertinnen und Experten sowie ein Vertreter von Selbsthilfeeinrichtungen Rede und Antwort. Alle machten Mut, Hilfeangebote zu nutzen und offen über Depression zu sprechen. Christoph Streitenberger (Hauptdarsteller) brachte es auf den Punkt: „Menschen mit Depressionen sind sehr tiefgründig – ich fühle mich durch meine Erkrankung sogar gestärkt.“
Mutmachende Teilnehmende auf dem Podium waren
- Kießling (Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie (Sozialpsychiatrischer Dienst LK Northeim)
- Jordan (Sozialpsychiatrischer Dienst LK Northeim)
- Bresselschmidt (Selbsthilfekontaktstelle ZISS Northeim)
- Streitenberger (Darsteller aus dem Film: Expedition Depression)
- Platte (Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) Paracelsus Roswitha-Klinik Bad Gandersheim

Die Mutmacher auf dem Podium (von links): Moderator Jörg Grabowsky (Pressesprecher Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.), Helmut Platte (Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) Paracelsus Roswitha-Klinik Bad Gandersheim, Christoph Streitenberger (Darsteller aus dem Film: Expedition Depression), C. Kießling, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie (Sozialpsychiatrischer Dienst LK Northeim), Frau A. Jordan (Sozialpsychiatrischer Dienst LK Northeim) und Herr Bresselschmidt (Selbsthilfekontaktstelle ZISS Northeim).
Depressionen sind eine ernst zu nehmende Krankheit, denn mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen – viele davon sind Jugendliche. Depressionen betreffen häufig nicht nur die erkrankten Menschen, sondern das gesamte soziale Umfeld – durch Austausch und Verstehen können gemeinsam Wege zur Entlastung gefunden werden. Ein gutes soziales Netz trägt nachweislich dazu bei, Depressionen vorzubeugen und sie zu lindern.
Dank an Unterstützer
Ein herzliches Dankeschön geht an die Stiftung Deutsche Depressionshilfe, den Sozialpsychiatrischen Verbund im Landkreis Northeim und die Deutsche Bahn Stiftung, die diese besondere Veranstaltung möglich gemacht haben.