[Uslar]- In der Geschäftsstelle des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. feierte Birgit Richter gerade ihr dreißigjähriges Dienstjubiläum. Bei ihrer Tätigkeit als Allrounderin in der Verwaltung und im Sekretariat des Vorstands laufen oft alle Fäden in ihrer Hand zusammen.
Betreuung und Unterstützung, Koordination und Organisation, auch der alltägliche Schriftverkehr: Birgit Richters Aufgaben für den gemeinnützigen Verein sind vielfältig. Und die Vielfalt ist es auch, die ihr an ihrem Arbeitgeber schon von Beginn an gefiel. Dabei war ihr erster Kontakt mit dem Albert-Schweitzer-Familienwerk gar nicht über die Verwaltung. Denn schon früh wollte die heute 60-jährige eigentlich Krankenschwester oder Tischlerin werden. „Mir blieben aber beide Möglichkeiten verwehrt, denn für den Krankenschwesterberuf war ich noch zu jung und als Frau Tischlerin zu werden war damals noch eine zu große Herausforderung“ resümiert Birgit Richter mit Blick zurück in die Vergangenheit.

Soziales Wirken lag ihr immer am Herzen
Sie gab es dennoch nicht auf, den für sie passenden Beruf zu finden und dachte über eine Ausbildung zur Erzieherin nach. Überfüllte Schulen legten diesen Wunsch schnell auf Eis, doch half ein guter Kontakt zum damaligen Familienwerks-Geschäftsführer Heiner Theiß. So konnte sie schließlich als Praktikantin in die Kinder- und Jugendhilfe einsteigen. Zunächst im Kinderheim in Heegheim, dann wurden im Kinderdorf des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. in Uslar Kräfte gesucht und sie konnte eine Wohngruppe mit betreuen. Die Zeit im Kinderdorf hat Birgit Richter sehr genossen, doch mit einer Ausbildung im erzieherischen Bereich ging es trotzdem nicht voran. Wieder war es Heiner Theiß, der ihr zu einer neuen Perspektive verhalf: Denn im Familienwerk sollten Bürokaufleute ausgebildet werden und so fand Birgit Richter sich in den Jahren 1980 bis 1983 als Auszubildende in der Verwaltung der noch sehr kleinen Geschäftsstelle wieder. Dass sie damit nicht komplett aus dem sozialen Bereich raus war, freute die junge Frau. Und die neuen Aufgaben in der Verwaltung sagten ihr ebenso zu.

Nach einer Auszeit zurück ins Familienwerk
Nach der Ausbildung entschied die junge Frau sich zunächst dazu, eine Kinderpause einzulegen. In der Zwischenzeit tat sich im Familienwerk viel: neue Einrichtungsteile wurden eröffnet, das Aufgabenfeld vergrößerte sich und die Geschäftsstelle zog mit ihren Räumlichkeiten aus dem Kinderdorf weg in die Jahnstraße, wo sie bis heute zu finden ist.
Durch Zufall wurde nach Birgit Richters Kinderpause in der Familienwerksgeschäftsstelle eine Vertretungsfachkraft für das Sekretariat gesucht. Auf diese Weise führte Birgit Richters berufliche Laufbahn sie wieder zurück in das Familienwerk. Zweimal arbeitete sie dort fortan zeitbefristet als Vertretungskraft. Dann stand fest: Ihre Unterstützung auf Basis einer Festanstellung wurde gebraucht und man schätzte ihr tatkräftiges Engagement in dem gemeinnützigen Verein inzwischen sehr.

Seither arbeitet die 60-jährige konstant im Sekretariat der Familienwerksgeschäftsstelle. Ihr Aufgabenfeld ist weitumfassend, doch von Anfang an bis heute liegen ihr die Schreibarbeiten am meisten am Herzen. Auch für die Abwicklung von Versicherungsfällen und die Schadensfallbearbeitung war sie lange Zeit die Hauptzuständige, arbeitete sich über Jahre immer tiefer in diese Materie ein. Inzwischen hat Birgit Richter ihre Arbeitszeitstunden aber reduziert und einen Teil ihrer Verantwortung an Kollegen und Kolleginnen übertragen. Die tagtäglichen Schreibaufgaben allerdings, die lässt sie sich noch immer nicht nehmen. Und diese Tätigkeit bringt schon immer eine Besonderheit mit, wie die 60-jährige verdeutlicht: „Von Anfang an haben die anfallenden Schreibarbeiten auch die Vielfalt des Vereins und die unterschiedlichsten Themen wiedergespiegelt. Auf diese Weise konnte ich trotz des festen Arbeitsplatzes in der Geschäftsstelle immer einen guten Einblick in alle Tätigkeitsfelder des Vereins erhalten.“

Privat hat Birgit Richter sich mit der Reduzierung ihrer Arbeitsstunden auch wieder mehr Freiraum für gemeinsame Aktivitäten mit ihrer Familie geschaffen. Die verheiratete Bodenfelderin hat zwei Kinder und zwei Enkelkinder, denen sie ihre Zeit regelmäßig mit viel Freude widmet. Ihr Garten, über den sie liebevoll als „gepflegte Wildnis“ spricht, ist darüber hinaus ein großes Hobby. Zudem verbringt die 60-jährige viel Zeit mit Lesen. Die „Eberhofer Krimis“ stehen bei ihr ganz oben auf der Liste, aber Romane im Allgemeinen haben es ihr angetan.