Kinästhetik ist Miteinander, aber auch eine mobilisierende und gesundheitsfördernde Maßnahme für Patienten und Pflegefachkräfte.
Kinästhetik mit Substanz:
Uslar – Der Themenbereich der Kinästhetik ist ein fester Bestandteil der Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau, doch an den BBS Uslar erhält das Thema einen Schwerpunkt und eine ganz besondere Tiefe. Denn dort ist man überzeugt: Pflege ist Bewegung auf mehreren Ebenen: körperlich, seelisch und menschlich. Wer pflegerisch begleitet, bewegt daher mehr als nur den Körper. Um dieses Bewusstsein zu schaffen und zu stärken, gehen die BBS Uslar über den üblichen Inhalt des Lehrplans hinaus und schulen ihre Schüler und Schülerinnen auf diesem Gebiet innerhalb einer Projektwoche.
Aber was genau ist Kinästhetik und warum ist sie wichtig in der Pflege?
Kinästhetik beschäftigt sich mit der bewussten Wahrnehmung und Gestaltung von Bewegung und bezieht sich insbesondere auf pflegerische Situationen. Dabei steht die zwischenmenschliche Interaktion zwischen Pflegekraft und Patient im Mittelpunkt. Sie beantwortet die Frage, wie Bewegung so unterstützt werden kann, dass sie für alle Beteiligten schonend, förderlich und respektvoll ist. Die Methode hilft, Rückenbelastungen zu vermeiden, die Mobilität der Pflegebedürftigen zu erhalten und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Kinästhetik bedeutet somit auch: Pflege mit Feingefühl, Achtsamkeit und Fachwissen zu verbinden.
Expertin im Einsatz für die Schülerinnen und Schüler
Einmal im Jahr unterrichtet daher eine renommierte Gastdozentin an der Schule. Frau Cornelia Gödde ist Expertin auf ihrem Gebiet und ein offizielles Mitglied des Verbandes „Kinaesthetics Deutschland“. Mit ihr tauchen die Schülerinnen und Schüler intensiv in die Welt der Bewegungswahrnehmung ein. Auch dieses Jahr war die Woche wieder sehr praxisnah und gleichzeitig theoretisch fundiert gestaltet. Wieder wurden die Themen gemeinsam erarbeitet, ausprobiert und auch reflektiert. Als ein besonderes Highlight zeigte sich dabei der Praxistag in den Ausbildungseinrichtungen, an dem das Gelernte unmittelbar umgesetzt werden konnte. So wurden aus theoretischen gelernten und im Klassenverband ausprobierten Inhalten gelebte Pflegeerfahrungen. Diese Erfahrung hilft den Teilnehmenden weiter, wie einige von ihnen berichten: „Durch die Kinästhetik nimmt man den Menschen genauer wahr und sieht seine individuellen Ressourcen.“
Ein Zertifikat bestätigt das erworbene Wissen
Am Ende der Projektwoche verfügten die Teilnehmenden nicht nur über neues und fundiertes Wissen, sondern erhielten auch ein europaweit anerkanntes Zertifikat, welches die erworbenen Basiskenntnisse in der Kinästhetik offiziell bestätigt.
Schulleiter Peter Albrecht liegt die Kinästhetische Ausbildung seiner Schülerinnen und Schüler sehr am Herzen: „Wir möchten, dass unsere Auszubildenden Pflege nicht nur ausführen, sondern sie auch verstehen und aktiv mitgestalten. Deshalb ist Kinästhetik für uns nicht nur ein essentielles Thema, sondern auch echter Mehrwert.“
Wer mehr über die Kinästhetik erfahren möchte, bekommt auf der Website des Kinaesthetics Deutschland Verbandes viele weitere Informationen: www.kinaesthetics.de.
Qualifizierung weit gedacht
Die BBS Uslar macht mit solchen Angeboten deutlich: Wir denken Ausbildung weiter. Der geschaffene Raum für vertiefende Qualifizierungen stärkt die Absolventen und Absolventinnen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Handlungskompetenz zu erweitern und sich noch besser auf die Herausforderungen des Pflegeberufs vorbereiten zu können. Die individuelle Betreuung, persönliche Nähe und ein Blick für das, was die Schülerinnen und Schüler wirklich brauchen, sind das Markenzeichen der BBS Uslar.
Auch in den kommenden Jahren wird die BBS Uslar ihren Pflegefachkräften in der Ausbildung die Möglichkeit bieten, an dieser besonderen Zusatzqualifikation teilzunehmen und das Qualifizierungsangebot zu erweitern. Mit Engagement und Herz, für eine Pflege, die bewegt.