Keine persönlichen Besuche, keine gemeinschaftlichen Aktionen; in Zeiten von Corona heißt es noch kreativer zu sein als sonst. Denn gerade jetzt ist es umso wichtiger für die Bewohner von Seniorenheimen, dass sie Freude empfinden können und einen Ausgleich zum stark eingeschränkten Alltag erhalten.

Das Team im Albert-Schweitzer-Seniorenzentrum hat sich daher schon viel einfallen lassen, um gerade jetzt das Beste aus der Situation zu machen. Doch auch die Angehörigen machen sich immer wieder viele tolle Gedanken, wie man seinen Liebsten eine Freude aus der Ferne zukommen lassen kann: So hatten die Töchter von Waltraud Otto ursprünglich nach einer Akkordeonspielerin gefragt, die unter dem Balkon ihrer Mutter mal ein paar Seemannslieder spielt, um ihrer Mutter in diesen kontaktlosen Zeiten eine Freude zu bereiten. Doch daraus ist eine Überraschung geworden, die allen Bewohnern eine riesige Freude brachte.

Die Idee traf auf helle Begeisterung

Das angefragte Musikerpärchen Tatjana Vetter und Hans-Georg Gloger war sofort Feuer und Flamme und entschieden nicht nur unter einem Balkon zu spielen, sondern gleich an mehreren Stellen. Auf diese Weise sollten möglichst alle Bewohner an dem fröhlichen Event teilhaben – und zwar auf Basis ehrenamtlichen Engagements durch die beiden Musizierenden!

Das Konzert wurde für Sonntagsnachmittags angesetzt und mit viel Vorfreude und geschäftlichem Treiben eingeläutet: Immerhin, ein gemeinsames Konzert mit Mindestabstand und Trennung der einzelnen Bereiche war für die Bewohner und das Mitarbeiterteam etwas Neues. So wurden alle verfügbaren Balkone und Gartenflächen genutzt, um jedem interessierten Bewohnern die Teilnahme zu ermöglichen.

Als es losging, sorgte die musikalische Darbietung für jede Menge emotionaler Momente. Auf den Balkonen wurde teilweise getanzt und gesungen. Ein Bewohner, der an diesem Tag seinen Geburtstag ohne seine Angehörigen verbringen musste, bekam ein Geburtstagsständchen und durfte sich einen Lied wünschen. Auch Nachbarn aus den umliegenden Häusern sowie Mieter aus dem betreuten Wohnen nutzten die freien Flächen außerhalb der Gärten und mit Mindestabstand zum Zuhören. Und so gab es an diesem Nachmittag überall strahlende Gesichter zu sehen. Pflegedienstleiterin Marion Bachmann ist den Musikern wirklich dankbar für diese wunderbare und fröhliche Abwechslung: „Liebe Frau Vetter, lieber Herr Gloger sie haben uns allen einen wunderschönen Nachmittag beschert. Für eine Stunde hatten wir alle ein Gefühl der Normalität zurück. Dafür spreche ich Ihnen unser aller Dank aus!“