Bildquelle: Einbecker Morgenpost

Die Wanderbank soll auf das Thema »Depression« aufmerksam machen, wünschen sich Dassels ¬Bürgermeister Sven Wolter und Dana Prinz vom Albert-Schweitzer-Familienwerk. Sie steht auf dem Dasseler Kirchplatz und hält Informationsflyer zu dem Krankheitsbild und Hilfsangeboten bereit.

Bunt und auffällig gestaltete Bänke wandern quer durch den Landkreis. Durch den stetigen Wechsel tauchen sie immer wieder auf und machen aufmerksam auf die Krankheit der Depression. Eine Wanderbank, gestaltet von Diyana Geneva und Dana Prinz von den »Wegbegleitern« des Albert Schweitzer-Familienwerks, ist nun mitten in Dassel nahe des Rathauses auf dem Kirchplatz aufgestellt.

Dassel. Das Wanderbank-Projekt wurde vom Sozialpsychiatrischen Verbund des Landkreises Northeim in Zusammenarbeit mit dem Bündnis gegen Depression Südniedersachsen auf die Beine gestellt und soll auf die Krankheit Depressionen aufmerksam machen – eine Krankheit, die heutzutage kein gesellschaftliches Tabuthema mehr sein sollte.
Die Dasseler Wanderbank stand bereits in Bad Gandersheim und Uslar und wird in etwa sechs Wochen weiterreisen nach Einbeck. Die Bank soll dazu einladen, sich nicht nur einen Moment dort auszuruhen, sondern sich gleichzeitig über wichtige Themen der psychischen Gesundheit zu informieren. An der Bank befestigt sind Halterungen, die Flyer zum Krankheitsbild Depression und zum Albert-Schweitzer-Familienwerk enthalten. Die Flyer des Albert-Schweitzer-Familienwerks beinhalten Angebote für Betroffene und Hinweise, wo diese zu finden sind.
Gegen Depression informieren und aufklären
Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. In Deutschland sind es etwa 5,3 Millionen Menschen jährlich, die an Depressionen erkranken. Die Depression gehört zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Obwohl wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, erhalten nur etwa zehn Prozent der betroffenen Patienten eine langfristig adäquate Behandlung. Psychotherapeutische oder psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, fällt vielen Menschen noch schwer. Häufig wird eine Depression nicht als Krankheit erkannt, sondern als persönliches Versagen oder Schuld empfunden. Hier möchte das Bündnis gegen Depression informieren und aufklären.
Bündnis gegen Depression Südniedersachsen
Beim Bündnis gegen Depression Südniedersachsen handelt sich um eine Initiative verschiedener Institutionen und ehrenamtlich engagierten Menschen, die das Thema »Depressionen« verstärkt in Südniedersachsen bekannt machen und sich für eine verbesserte Versorgung von Menschen mit Depressionen einsetzen möchten. Schirmherrin des regionalen Bündnis in Südniedersachsen ist Rebecca Siemoneit-Barum.
Dassels Bürgermeister Sven Wolter freute sich über das auffällige Informationsangebot. Psychische Erkrankungen seien oftmals nicht sichtbar, und da sei es gut, die eigenen Antennen zu schärfen und einen achtsamen Umgang mit Mitmenschen zu pflegen. Gerade in der dunklen Jahreszeit und in Zeiten der notwendigen Kontaktreduzierungen sei das Thema aktuell und dürfe nicht tabuisiert werden.
Textquelle: Einbecker Morgenpost