Albert-Schweitzer-Familienwerk begeistert mit Konzert die Landeshauptstadt

[Uslar/Hannover]- Zu einem kleinen Jubiläum, zum zehnten Mal, hieß es in der Hannoveraner Marktkirche „Augen und Ohren auf für Albert Schweitzer“. Rund um den Geburtstag des großen Tropenarztes, Theologen, Philosophen, Humanisten und Musiker veranstaltete das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. ein „in-Memoriam“-Orgelkonzert. Gemeinschaftlich für Menschlichkeit und mit humorvollen Anekdoten aus Schweitzers Leben – gelesen von Schülern und Schülerinnen der IGS Bothfeld – sowie dem fulminanten Orgelspiel des Marktkirchenorganisten Ulfert Smidt gespickt, feierten rund 1.000 Gäste in der Marktkirche und durch einen Live-Stream Zuhause an den Bildschirmen den Namensgeber des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.

Erfolgreiche Veranstaltung mit Flair

Zur Belohnung gab es in der festlich illuminierten Marktkirche für die Akteure begeisternden Applaus. In kräftig leuchtendem Grün- und Purpurtönen erstrahlten die Säulengänge dank moderner Lichttechnik.
Der gut aufgelegte Pressesprecher des Familienwerks und Moderator Jörg Grabowsky erzählte humorvolle und bewegende Geschichten aus dem Tagesgeschäft der 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mutig und textsicher lasen die Gewinnerinnen des Vorlesewettbewerbs der IGS Bothfeld Tabea Jahnke (6b), Leonie Lippels (6d) und Milian Cramer (6c) Texte von Albert Schweitzer über seinen Humor, seine holprige Abschlussprüfung, die Ausreise nach Lambarene und die ersten Operationen im Hühnerstall.

Grüße aus dem Landtag

Sabine Tippelt (Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags) überbrachte eindrucksvoll Grüße des Niedersächsischen Landtages und dankte dem großen Förderkreis sowie den 950 Mitarbeitenden des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. für ihre unermüdliche Arbeit. Ihr Apell: „Wir dürfen auch Sorge vor der Zukunft haben. Doch Liebe und Optimismus sind die besseren Ratgeber als Wut und Verachtung“!

Fulminate Musik an zwei Orgeln

Das fantastische Orgelspiel vom Marktkirchenorganist Prof. Ulfert Smidt war eine beeindruckende Darbietung, die das Publikum in ihren Bann zog. Im Mittelpunkt standen meisterhafte Stücke von Johann Sebastian Bach, darunter die eindrucksvolle Toccata (BWV 565) und die fesselnde Pièce d’Orgue in G-Dur (BWV 572). Ulfert Smidt setzte die musikalische Reise fort, indem er das Mozart Change von Zsolt Gardonyi sowie das kraftvolle Finale in D-Dur, op. 14 von Louis Vierne auf der imposanten Goll-Orgel präsentierte.

Ein Höhepunkt für die Gäste war sicherlich der amüsante Dialog zwischen dem Moderator und dem Organisten an der Italienischen Orgel. Dieses besondere “Schmankerl” verlieh der Veranstaltung eine zusätzliche, unterhaltsame Note. Die darauffolgende Aria detto Balletto von Girolamo Frescobaldi fügte eine weitere dimensionale Ebene hinzu und begeisterte das Publikum durch ihre künstlerische Raffinesse.

Organist auf der Leinwand

Insgesamt schuf die fulminante Musik an den beiden Orgeln eine unvergessliche Atmosphäre, die die Schönheit und Vielfalt der Orgelmusik zelebrierte und die Zuhörer mit einem beeindruckenden klanglichen Erlebnis bereicherte. Die Gäste erlebten nicht nur den sensationellen Klang, sondern auch live das engagierte Orgelspiel von Prof. Ulfert Smidt. Denn das Geschehen wurde für jeden gut sichtbar zusätzlich live auf eine Großleinwand übertragen.

Die Vorsitzende des Kuratoriums, Angela Schürzeberg (Holzminden) und der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke, Dr. Albrecht Matthaei waren ebenso begeistert wie die zahlreichen Gäste und dankten allen Akteuren zum Finale mit kleinen Aufmerksamkeiten. Beide freuen sich schon auf den 150. Geburtstag im Jahr 2025, der voraussichtlich in Hannover am 14. Januar und in Berlin am 18. Januar gefeiert wird.

Empfang für Spenderinnen und Spender

Vor dem Konzert konnte das Albert-Schweitzer-Familienwerk 40 Spenderinnen und Spender bei einem Empfang im Bödecker-Saal unterhalb der Marktkirche begrüßen. In fröhlicher Runde bewirteten und plauderten Mitarbeitende aus den beiden Kinderdörfern in Alt Garge (Landkreis Lüneburg) und Uslar (Landkreis Northeim) mit den Förderern. Dazu gab es ein individuelles Dankeschön-Ständchen vom Marktkirchenorganisten Prof. Ulfert Smidt.

Vielen Dank an Helfer und Gäste!

Wie in jedem Jahr war der Eintritt völlig kostenfrei, doch möchten sich die Organisatoren im Namen des gesamten Familienwerks für die zahlreich getätigten Spenden bedanken. Ein weiteres großes Dankeschön geht an die Helfer-Teams. “Es ist bemerkenswert, mit welch einer Freude die Mitarbeiter vom Albert-Schweitzer-Familienwerk hier mitwirken. Hier sind Menschen bestimmt gut aufgehoben”, sagte eine Besucherin.

Keinen Moment verspassen – hier geht es zur Videoaufzeichnung des Konzerts: Orgelkonzert 2023

Hintergrund 1:

Das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. ist eine starke Gemeinschaft in der rund 950 Mitarbeiter mehr als 3.400 Menschen in ambulanten und stationären Einrichtungen betreuen. Der Name ist Konzept: In elf niedersächsischen Städten und Gemeinden wurden regionale Dienstleistungszentren für Menschen geschaffen. Der gemeinnützige Verein bietet individuelle Hilfen für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen. Viele Menschen vertrauen in den einzelnen Einrichtungsteilen auf die familienähnlichen Strukturen; ein großes Gemeinschaftswerk für hilfebedürftige Menschen: das Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.

 

Hintergrund II Albert Schweitzer:

* 14. Januar 1875 in Kaysersberg im Elsass; † 4. September 1965 in Lambarene (Gabun), war ein deutsch-französischer Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist und Pazifist. Schweitzer
gründete ein Krankenhaus in Lambarene im zentralafrikanischen Gabun. Er veröffentlichte theologische und philosophische Schriften, Arbeiten zur Musik, insbesondere zu Johann Sebastian Bach, sowie autobiographische Schriften in zahlreichen und vielbeachteten Werken. 1953 wurde ihm der Friedensnobelpreis für das Jahr 1952 zuerkannt, den er 1954 entgegennahm. www.albertschweitzer-zentrum.de