Auf der Messe

Marleen Scharper und Marie Nülsen: „Uns hat die rehacare total fasziniert. Wir sind beeindruckt davon, was es alles an neuen Hilfsmitteln zur Verbesserung der Selbstständigkeit gibt. Außerdem konnte man sehr vieles ausprobieren, wie zum Beispiel diese Fußorthesen.“  

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen in Uslar sind seit Jahren für ihr großes Engagement und ihre guten Ideen bekannt. Ob Fußballturnier, Sommerfest oder Theateraufführungen, mehrmals im Jahr bieten die von den Klassen der BBS Uslar selbst organisierten und durchgeführten Veranstaltungen allen Menschen mit oder ohne Einschränkungen Unterhaltung, Anregungen und die Möglichkeit zum Mitmachen.

Auf der Suche nach innovativen Entwicklungen

Diesmal allerdings war sogar der Klassenlehrer erstaunt, als die Abschlussklasse im Ausbildungsgang Heilerziehungspflege mitteilte, dass Inhalt und Ziel ihrer Klassenfahrt nicht feiern in Berlin, Köln oder Amsterdam sein sollte, sondern ein Besuch der Fachmesse rehacare in Düsseldorf. „Wir möchten die Gelegenheit nutzen und uns über innovative Entwicklungen im Bereich der Behindertenhilfe informieren“, betonte die Klassensprecherin Marleen Scharper im Namen ihrer Mitschüler, denn laut Vorabinformationen stelle die Fachmesse rehacare in Düsseldorf die Chancen der Digitalisierung für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt. Und so fuhr die Klasse am frühen Morgen erwartungsvoll los in Richtung Düsseldorf. Dort angekommen, begann auch sogleich die Suche nach neuen Ideen, wobei die Bereiche Mobilität, Kommunikation und Alltagshilfen im Mittelpunkt standen.

Mehr Lebensqualität durch Selbstbestimmung – doch wer soll das bezahlen?

Und hier waren sie, die gesuchten Innovationen: ob Gehhilfen mit GPS und Notruf, maßgeschneiderte Automodelle für Fahrer mit eingeschränkter Mobilität, Apps für das Gedächtnistraining oder Matratzen, die mit Hilfe von Sensoren die Körperfunktionen von Pflegebedürftigen erfassen und weiterleiten. Zudem zahlreiche Produkte für ein barrierefreies Wohnen und Reisen. Die selbstbestimmte Bewältigung des Alltags scheint technisch in immer greifbarere Nähe zu rücken. Doch wer die zum Teil enormen Kosten dafür übernimmt, blieb trotz intensiver Nachfragen der Schüler leider meist unbeantwortet.

Am Ende eines langen und interessanten Tages waren sich alle darin einig, „diese Klassenfahrt hat sich gelohnt und der Spaß ist dabei auch nicht zu kurz gekommen!“