Allgemeine Informationen für Pflegefamilien

Sie möchten Pflegeeltern werden?

Wir klären über Ihre Aufgaben sowie Rechte und Pflichten auf und beantworten die wichtigsten Fragen.
Diese Aufgaben kommen auf Sie zu, wenn Sie sich entscheiden, ein Pflegekind in Ihre eigene Familie aufzunehmen:
  • Sie sorgen für die bestmögliche Förderung Ihres Pflegekindes im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten
  • Sie pflegen zu jeder Zeit eine offene und transparente Zusammenarbeit mit unserer Fachberatung Pflegefamilien, Ihrem Jugendamt und allen weiteren Personen im Hilfesystem, wie zum Beispiel Therapeut:innen, Ärzt:innen, Lehrkräften und anderen.
  • Sie nehmen an unseren Angeboten für Pflegeeltern teil. Dazu zählen Gruppentreffen, Schulung und Supervision.
  • Sie halten engen Kontakt zu unserer Fachberatung und nutzen die Gelegenheit für persönliche Gespräche im 6- bis 8-wöchentlichen Rhythmus.
  • Sie unterstützen Ihr Pflegekind bei den Kontakten zu seinen leiblichen Eltern.

Das Bewerbungsverfahren für zukünftige Pflegefamilien

Schritt 1
Unsere Infoveranstaltungen geben einen ersten Überblick über die Aufgaben einer Pflegefamilie, beantworten Fragen zur Finanzierung und stellen die Fachberatung Pflegefamilien sowie ihre Leistungen vor. Mehr erfahren Sie hier.

Schritt 2
Die Bewerbungsunterlagen umfassen unter anderem ein Motivationsschreiben, Angaben zu Ihrem Lebenslauf, ein Familienporträt sowie Ihr polizeiliches Führungszeugnis und die Einverständniserklärung über den Austausch mit dem örtlichen Jugendamt.

Schritt 3
Der Fragebogen dient der Reflexion. Hier machen Sie erste persönliche Angaben und beantworten Fragen rund um die Aufnahme eines Pflegekindes, die Sie eventuell noch nicht bedacht haben.

Schritt 4
Die fünf verpflichtenden Bewerber:innen-Seminare bauen aufeinander auf und finden in der Gruppe statt. Hier wächst eine erste Verbundenheit zwischen künftigen Pflegeeltern, da Sie später von einem starken Netzwerk profitieren können.

Schritt 5
In mindestens vier persönlichen Gesprächen reflektieren und vertiefen Sie gemeinsam mit der Fachberatung Pflegefamilien die Inhalte Ihrer Bewerbungsunterlagen und des Fragebogens. Hier geht es vor allem darum, sich persönlich kennenzulernen und individuelle Fragen zu klären.

Schritt 6
Im gemeinsamen Abschlussgespräch teilen wir Ihnen mit, ob Sie als Pflegeeltern zugelassen werden und planen gemeinsam mit Ihnen die nächsten Schritte.

Was sollten Sie als potenzielle Pflegeeltern mitbringen?

Pädagogische Erfahrung
Was qualifiziert Sie als zukünftige Pflegeeltern? Wenn Sie zum Beispiel eigene Kinder oder sogar eine pädagogische Ausbildung, etwa als Heilerziehungspfleger:in, Erzieher:in oder eine vergleichbare Qualifikation haben, erfüllen Sie bereits ein wichtiges Kriterium für die Vollzeitpflege einer Pflegeperson.

Pädagogisches Geschick & Einfühlungsvermögen
Sie sind empfänglich und offen dafür, was Kinder benötigen und erkennen individuelle kindliche Bedürfnisse – gerade in der schwierigen Situation, als fremdes Kind in eine neue Familie zu kommen.

Toleranz & Verständnis
Als Pflegeeltern üben Sie die höchste Toleranz gegenüber der Persönlichkeit des Kindes oder des Jugendlichen in Ihrer Verantwortung aus.

Hohe Belastbarkeit
Die Vollzeitpflege eines Kindes oder eines Jugendlichen in der eigenen Familie ist auf Dauer für alle Beteiligten eine anspruchsvolle Aufgabe und fordert von Ihnen die unbedingte Bereitschaft, Konflikte konstruktiv zu lösen.

Stabile Strukturen
Eine in sich gefestigte Familienstruktur sowie eine überschaubare Lebensplanung garantieren Ihrem künftigen Pflegekind ein Leben unter stabilen emotionalen und wirtschaftlichen Bedingungen.

Gesichertes Familieneinkommen
Sie befinden sich in gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen und verfügen in Ihrer Familie über ausreichend finanzielle Mittel für einen eigenständigen Lebensunterhalt.

Ausreichender Wohnraum
Sie können Ihrem Pflegekind ausreichenden Wohnraum bieten – abhängig vom Alter Ihres Pflegekindes gehört dazu auch ein eigenes Zimmer.

Kontakt zur Herkunftsfamilie pflegen
Zu den Aufgaben des täglichens Lebens mit einer Pflegeperson gehört auch die Arbeit mit deren Herkunftsfamilie. Dafür unterstützen und fördern Sie Ihr Pflegekind dabei, im Kontakt zu seinen leiblichen Eltern zu bleiben.

Fachliche Zusammenarbeit
Als Eltern eines Pflegekindes arbeiten Sie eng mit unserer Fachberatung Pflegefamilien zusammen und sind bereit, regelmäßige Beratungsgespräche zu führen.

Hilfeangebote annehmen
Sie sind aufgeschlossen gegenüber der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, der Herkunftsfamilie und weiteren Personen des Hilfesystems.

Was bekommen Sie dafür?

Ein neues Leben
Sie erleben einen völlig neuen Familienalltag, gefüllt mit frischem Leben.

Sie tun Gutes
Sie erfüllen eine soziale und gesellschaftlich wertvolle Aufgabe, wenn Sie die Pflege und Erziehung eines Kindes in Ihrer Familie leisten.

Professionelle Pflege im familiären Umfeld
Sie haben die Chance, Besonderes zu leisten, indem Sie die professionelle Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Ihrem Privat- und Familienleben in Einklang bringen.

Sie sind Teil einer Gemeinschaft
Als Pflegeeltern sind Sie Teil einer großen Gemeinschaft und erleben sich eingebunden in einen starken Verbund von Pflegefamilien.

Sie nehmen neue Perspektiven ein
Sie bekommen professionelle Anregungen, sich als Eltern, Ihr Eltern-Kind-Verhältnis sowie Ihr gesamtes Familienleben aus verschiedenen inspirierenden Perspektiven und Blickwinkeln zu betrachten.

Ihre Arbeit wird belohnt
Sie erhalten eine steuerfreie Aufwandsentschädigung für Ihre Leistung als Pflegeeltern, das sogenannte Erziehungsgeld:

  • 1364,21 € für Pflegeeltern mit pädagogischer Ausbildung.
  • 1091,37 € für Pflegeeltern ohne pädagogische Ausbildung.
Sie erhalten finanzielle Unterstützung
Von Ihrem örtlichen Jugendamt erhalten Sie eine Übernahme der Lebenshaltungskosten, die sogenannten materiellen Aufwendungen für das Kind. Als Pflegefamilie werden Sie wie folgt vom zuständigen Jugendamt unterstützt:
Alter des Pflegekindes Aufwendung
0-6 Jahre 571 €
6-12 Jahre 657 €
12-18 Jahre 722 €

Zusätzlich erhalten Sie als Pflegeeltern anteiliges Kindergeld für Ihr Pflegekind: 250 € pro Kind in der Familie.

Sie bekommen extra Zeit
Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist Zeit. Als Pflegeeltern genießen Sie die gleichen Rechte wie die leiblichen Eltern eines Kindes und haben darum einen Anspruch auf Elternzeit.

Wir nehmen Sie an die Hand
Sie erhalten Unterstützung durch das Jugendamt und unsere Fachberatung Pflegefamilien. Übrigens: Um unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, bieten wir unsere Fachberatung nur im näheren Umkreis von Moringen an. Dies umfasst alle Regionen, die etwa innerhalb einer Stunde erreichbar sind. Denn nur so können unsere Mitarbeiter:innen die regelmäßigen Besuche leisten und andere Termine mit Ihnen gemeinsam wahrnehmen.

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Zu Besuch bei Familie Wolter

Sabrina und René Wolter sind Pflegeeltern aus Überzeugung. Hier erzählen Sie, wie sie mit uns den gemeinsamen Weg zur glücklichen Pflegefamilie erlebt haben.

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Stark wie ein Löwe

Simone Loewe gab ihren Beruf als Zahnarzthelferin auf, um Pflegemutter zu werden. Im Video verrät sie, wie Pflegeeltern mit ihren Aufgaben wachsen und was es braucht, um Pflegekinder aufs Leben vorzubereiten.

FAQ & Download

Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen und stellen Ihnen umfangreiche Infomaterialien für werdende Pflegefamilien als Download bereit.

Haben Sie Fragen?

Wenn Sie Eltern eines Pflegekindes werden und gerne mehr über die Voraussetzungen sowie den Weg dorthin erfahren möchten, fragen Sie Tobias Halter.

Kontaktformular

Sie haben Fragen oder wünschen sich zusätzliche Informationen? Schreiben Sie uns, wir melden uns schnellstmöglich zurück.

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