Holzminden: Ein Redakteurs-Team des SPIEGEL erarbeitet derzeit einen Artikel, der sich mit dem Opferentschädigungsgesetz auseinandersetzt. Dabei soll es um die (geringe) Höhe der Unterstützungen und die (großen) Schwierigkeiten für deren Erlangung für Menschen gehen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben.

Interview mit Vorstand und Klinikleitung

Ein wesentlicher Gesprächspartner des SPIEGEL ist ein ehemaliger Patient und Missbrauchsopfer des damaligen Chefarztes unserer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Holzminden. Mit diesem ehemaligen Patienten fand Anfang Januar ein Besuch unserer Klinik statt. Im Anschluss gab es ein Gespräch zwischen den SPIEGEL-Redakteuren und dem Vorständen Astrid Walter und Martin Kupper sowie dem heutigen Chefarzt Dr. Dirk Dammann. Die Redakteure haben die Veröffentlichung Anfang Februar angekündigt.

Damit rückt das dunkelste Kapitel des Albert-Schweitzer-Familienwerks wieder in die öffentliche Wahrnehmung. Die Vorwürfe gegenüber dem damaligen Klinikleiter bezüglich sexuellem Missbrauch von Patienten war schon 1998 Bestandteil der Berichterstattung vom SPIEGEL. Der Beschuldigte hat sich 1999 durch Selbstmord der juristischen Aufklärung entzogen, sodass leider für die Betroffenen sowohl strafrechtlich wie auch zivilrechtlich ihre Leidensgeschichte unbearbeitet blieb.

Aufarbeitung und Lehren

Seit vielen Jahren läuft der interne Aufarbeitungsprozesse über Gespräche mit Opfern, Angehörigen, Mitarbeitenden und Funktionären. In allen Bereichen des Familienwerks sind Standards bezüglich Transparenz mit umfassenden Konzepten für den Klienten- und Patientenschutz selbstverständlich.

Martin Kupper: „Auch wenn es für uns unangenehm ist, stehen wir zu unserer Geschichte. Mit den Redakteuren führten wir ein gutes und konstruktives Gespräch. Allerdings können wir nicht einschätzen, wie die bevorstehende Veröffentlichung ausfällt. Wir wollen aber sicherstellen, dass Sie vorab darüber Kenntnis haben.“

Mehr Informationen

Wenn Sie mehr erfahren wollen, folgen Sie bitte dem Link zur Geschichte der Klinik.

Für Fragen und Hinweise steht Ihnen der Vorstand gerne zur Verfügung.